Lieber Christian,

das Bild, das Du hier siehst, hat mir zu denken gegeben. Immer wieder habe ich mich gefragt, was die goldenen Kronen in den grünen Feldern bedeuten sollen, und vor allem, warum es genau fünfzehn sind. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Zahl zufällig sein könnte. Schließlich fand ich die Lösung. Du findest sie hier.

Dieses Bild ist für mich
ein Gleichnis.

Es lehrt mich,
das Markusevangelium
ernstzunehmen.

Es lehrt mich,
beim Nachdenken
geduldig zu sein.

Es lehrt mich,
bei Schwierigkeiten
nicht vorschnell
aufzugeben.

Ewald Mataré,
K
apelle des
Katholisch-Sozialen
Instituts
in Honnef-Selhof

Foto Ulrich Beyer


Auch im Markusevangelium finden sich viele Schwierigkeiten. Ich nenne einige Beispiele:

Warum nimmt das Martyrium Johannes' des Täufers einen so großen Raum ein?

Warum erzählt Markus von zwei wunderbaren Speisungen? Lukas und Johannes nur von einer.

Warum nennt Markus so genaue Zahlen, wie viele Brote es waren und wie viele Menschen, und wieviel übrig blieb? Nachher wird auch noch ausdrücklich nach diesen Zahlen gefragt!

Warum verwünschte Jesus den Feigenbaum, an dem er keine Frucht findet? Es war doch, wie Markus ausdrücklich schreibt, gar keine Erntezeit! Und warum mahnt Jesus, als Petrus erstaunt ruft: "Sieh, der Feigenbaum ist verdorrt!", scheinbar unvermittelt: "Habt Glauben an Gott!"?

Ich vermute, dass wie bei dem Bild, so auch beim Markusevangelium etwas dahinter steckt. Ich gebe mich nicht zufrieden, bis ich dahinter gekommen bin. Ich suche und suche nach dem verborgenen Sinn und höre nicht auf, bis ich ihn gefunden habe. Anders hätte ich das Bild nicht deuten können.
Anders komme ich auch nicht hinter die verschlüsselten Aussagen des Markusevangeliums.

Es ist aber auch zu beachten. dass das Nachdenken allein nicht immer genügt . Manches muss, wie beim Bild, so auch beim Buch von jemandem erklärt werden, der Bescheid weiss.

Jesus sagt: "Wer sucht, der findet." - Wer sucht, findet auch jemanden, der es erklären kann.