Ewald Mataré, Kapelle des Katholisch-Sozialen Instituts in Honnef-Selhof

Auf dunklem Hintergrund sind fünfzehn goldene Kronen auf grünen Feldern zu sehen und ein weißes Lamm auf goldenem Grund. Was hat sich der Künstler dabei gedacht? Was soll das Lamm bedeuten, was die Kronen? Warum sind es genau fünfzehn? Was steckt dahinter?

Erklärung: Einen Sinn ergibt es, wenn man erkennt: Es ist ein Würfel von 3 x 3 x 3 Gebilden dargestellt, schräg von oben gesehen, und darüber auf goldenem Grund das Lamm, das die obere Fläche des Würfels zum Teil verdeckt. Das Bild meint also entweder 9 x 3 = 27 Kronen oder, bei freier Mitte, 8 x 3 = 24 Kronen. Ob der Künstler an 24 oder an 27 Kronen gedacht hat, läßt sich allein durch Betrachtung und Überlegung nicht entscheiden.

Das Lamm, ein Sinnbild der Geduld und Gewaltlosigkeit, ist ein Gleichnis für Jesus Christus,
der gesagt hat: "Selig, die keine Gewalt anwenden.“
und: „Lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Frieden finden.“
Bei den Israeliten gab es den Brauch, die Sünden des ganzen Volkes symbolisch auf einen „Sündenbock“ zu legen; der dann in die Wüste getrieben wurde. So hat Jesus Christus die Schuld aller Menschen getragen. Im Gottesdienst wird er gebeten: "Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser!"

Die goldenen Kronen. Im letzten Buch der Heiligen Schriften, der Offenbarung des Johannes steht geschrieben:
"Ein Thron stand im Himmel. Und rings um den Thron standen 24 Älteste mit goldenen Kronen auf dem Haupt. Und sie legen ihre goldenen Kronen vor dem Thron nieder und sprechen: <Würdig bist du, unser Herr und Gott, Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht>. - Alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde hörte ich sprechen: <Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit>. Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an." Apokalypse, Kapitel 4 u 5