Aus dem Erzbistum                                                                                                                                  Kirchenzeitung Köln, 31. Oktober

Ein faszinierendes Buch
40 Jahre hat sich Monsignore Hans Thüsing mit dem Markusevangelium befasst

        Neu übersetzt und kommentiert hat Hans Thüsing das Markusevangelium
                                                                                                    in langwieriger Kleinarbeit. (Foto: KÄS)
BRÜHL. „Das Markusevangelium ist keine Biografie, sondern ein Grundriss des Glaubens mit allen wichtigen Themen", erklärt Monsignore Hans Thüsing in seiner Wohnung in Brühl die Grundüberzeugung für sein gerade erschienenes Buch über das älteste Evangelium. Vor 40 Jahren hatte Thüsing begonnen, sich für das Markusevangelium zu begeistern, als er sich mit der Exegese der Vertreibung aus dem Tempel beschäftigt hatte. Der Priester wollte sich die Szene genau vorstellen und bei seinen Nachforschungen bemerkte er: „Markus war an einer anschaulichen Schilderung gar nicht interessiert, und da habe ich mir gesagt, wenn er mir nicht sagen will, was ich wissen will, dann will ich wissen, was er mir sagen will." Seitdem hat sich der Priester immer wieder mit dem Ur-Text des Markusevangeliums beschäftigt und betont: „Es ist ein faszinierendes Buch, in dem es viel zu entdecken gibt." Nach langer Auseinandersetzung sieht er,entgegen der Meinung vieler anderer Exegeten, im Markusevangelium eine klare Konstruktion, die den Glauben kurz und treffend zusammenfasst. Thüsings hermeneutischer Schlüssel ist, dass Markus keine Biografie, sondern ein Glaubensbuch schreiben wollte.
Thüsing hat das Evangelium neu übersetzt sowie kommentiert.Das Katholische Bibelwerk hat das Buch mit dem Titel „Das älteste Jesusbuch. Das Markusevangelium aus dem Urtext neu übersetzt und erläutert" in sein Programm über­nommen. KAS